13.05.2025
Den Herren des TSV Mannheim Hockey sei Dank. Ihre Saisonleistung in der 1. Bundesliga, von einer phänomenalen Hinrunde und einem anfänglichen Durchhänger in der Rückrunde geprägt, mündete in einen sechsten Tabellenplatz. Warum diese Heraushebung einer einzelnen Mannschaft? Ganz einfach: Es beschreibt den einzigen wirklichen Unterschied, den die Feldhockeysaison 2024/25 im deutschen Oberhaus gegenüber der vorangegangenen Spielzeit brachte. Tatsächlich sind von den 16 Mannschaften, die bei Damen und Herren am vergangenen Sonntag ins Play-off eingezogen sind, 15 schon im vergangenen Jahr im Viertelfinale dabei gewesen.
Der Freude der TSVM-Herren, die tatsächlich vor ihrer Premiere einer Feld-Viertelfinal-Serie stehen, steht das Leid des Club an der Alster gegenüber. Die Hamburger, jahrelang Dauergast in den Entscheidungsspielen um den DM-Titel, finden sich in der Abstiegsrunde wieder und müssen über das Play-down ihre insgesamt misslungene Saison retten. Interessante Einblicke ins aufgewühlte Innenleben gibt Alster-Routinier Dieter-Enrique Linnekogel in unserem aktuellen BL-Interview mit.
Zum gleichen Zeitpunkt einer Feldsaison taucht immer mal wieder die Frage oder gar Diskussion auf, ob es fair ist, wenn am Ende einer Bundesliga-Runde ein Tabellenachter immer noch Deutscher Meister werden kann. Man stelle sich die verdutzten Gesichter der Fußballer des FC Bayern München vor, wenn sie nach der Punkterunde als Tabellenführer nicht ihre Meisterschale bekämen, sondern erst noch Play-off-Spiele gegen den Achtplatzierten machen und anschließend in ein Final-Four mit zwei weiteren K.O.-Spielen gehen müssten.
Die Herren des TSV Mannheim Hockey sorgten für den einzigen Unterschied bei der Besetzung der Teilnehmerfelder im Viertelfinale um die Deutsche Feldmeisterschaft 2025. Während acht Damen- und sieben Herren-Teams bereits 2024 in der Play-off-Runde standen, wird es für die TSV-Herren eine Premiere. Bei der Mannheim auf den routinierten Widersacher Rot-Weiss Köln treffen wird. Foto: Foto2press
So ist es im Hockey eben. Immerhin ist die normale Hauptrunde mit 22 Spielen insofern aufgewertet worden, als dass der Liga-Gewinner ein EHL-Ticket bekommt. Und sollten die Ligagewinner Hamburger Polo-Club (Herren) oder Mannheimer HC (Damen) in wenigen Wochen auch den blauen Meisterwimpel ihr Eigen nennen können, so würde ein zweiter Liga-Platz für die MHC-Herren und die Damen des Düsseldorfer HC als Lohn den zweiten Europacup-Fahrschein bringen.
Letztlich gehört zur Kunst eines würdigen Deutschen Feldhockeymeisters, dass er nach einer langen Phase des kontinuierlichen Punktesammelns dann auch noch die kniffeligen K.o.-Spiele für sich entscheiden kann. Insofern dürfen wir uns alle auf eine spannende Schlussphase der Saison freuen.
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