03.06.2025
Am Ende gingen die Meistertitel 2025 an die Mannschaften, die in der abgelaufenen Bundesliga-Runde auf den Plätzen vier (Crefelder HTC, Herren) und fünf (Harvestehuder THC, Damen) ins Zwischenziel gekommen waren. Und die jeweils mit Abstand punktbeste Mannschaft der Damen (Mannheimer HC) und Herren (Hamburger Polo Club) blieb dafür schon im Halbfinale hängen. Manche mögen es ungerecht oder gar komisch finden, aber der Weg zum Titel ist im deutschen Hockey nun mal eine Kombination aus Punktesammeln und der Fähigkeit, in K.o.-Spielen über die notwendige Tagesform, die mentale Stärke und den Killerinstinkt zu verfügen, solche Do-or-Die-Spiele für sich zu entscheiden.
Bei den HTHC-Damen und bei den CHTC-Herren hat sich an diesem Wochenende alles wunderbar zusammengefügt. Da gab es herausragende Einzelkönner, die die Gruppe angeführt haben; eine Wochenend-Teamleistung ohne Aussetzer und Ausfälle, sie hatten einen starken Zusammenhalt, als die Dinge mal auf der Kippe standen; sie besaßen draußen an der Seitenlinie kluge Köpfe, die die große Richtung vorgaben und auch für kleine Dinge die passenden Lösungsansätze parat hatten, ohne die Athleten zu bevormunden. Auch das nötige Spielglück in engen Situationen und bei kniffligen Schiedsrichterentscheidungen war den neuen Meistern hold. Ganz nach dem Motto: Glück den Tüchtigen.
Der erste von zwei Eckenstreichen des Harvestehuder THC im Damen-Finale. Gerade hat Emilia Landshut (hinten) per Stecher die 1:0-Führung erzielt. Am Ende bezwang das Hamburger Team den Titelverteidiger Düsseldorfer HC mit 2:1. Foto: Worldsportpics
Die Ligabesten mögen sich grämen, dass ihre Saisonleistung nicht ausreichte. Wie schon mal an dieser Stelle erwähnt, war diese Leistung trotz verpassten Titels ja auch nicht umsonst, sondern wird mit einem Ticket für die EHL belohnt. Gleichwohl war es aus neutraler Sicht heraus eine wohltuende Erkenntnis, dass die Favoriten ihr Potenzial schon ordentlich ausreizen müssen, um sich gegen die zum Glück nicht meilenweit hinterherhinkende Konkurrenz auch wirklich durchzusetzen. Das ist den MHC-Damen und den Polo-Herren im Halbfinale nicht gelungen.
Die DM-Gewinner 2025 bieten tollen Stoff für heldenhafte Geschichten. Hier ein Meister, der seinem ruhmreichen Club nach 52 Jahren sehr unverhofft wieder einen Titel im Damenhockey schenken konnte, obwohl dieser nach eigener Einschätzung erst in drei, vier Jahren im Bereich des Möglichen lag. Und dort ein Meister, der nach einem Drittel der Saison mal auf dem vorletzten Tabellenplatz stand und durch die erlittenen Niederlagen genauso gestählt wurde wie durch die anschließende Serie von 18 Pflichtspielsiegen in Folge.
Kleine Korrektur zur DHZ 20: Uschi Schmitz und Carola Morgenstern-Meyer sind nicht, wie dort geschrieben, die ersten weiblichen Ehrenmitglieder des DHB. Bärbel Kolbenschlag (1977) und später Magda Esser waren schon vorher an der Reihe. Wir bitten um Nachsicht.
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