DEUTSCHE
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Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs

05.05.2020 Egal ob man zu den Pessimisten gehört, für die schon jetzt mehr oder weniger feststeht, dass 2020 wegen der Corona-Pandemie kein Feldhockey mehr gespielt werden kann, oder ob man sich den Optimisten zuordnet, für die die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ab August 2020 eine ausgemachte Sache ist, über eines dürften sich alle vermutlich einig sein. Die quälenden Wochen, in denen Sportler (also auch wir Hockeyspieler) trotz besten Wetters keine Sportanlage betreten und nutzen durften, werden bald ein Ende haben. Der organisierte Sport in den Vereinen steht vor einem vorsichtigen Einstieg auf dem langen Weg zurück zur Normalität. Unter Beachtung der sogenannten zehn Leitplanken, die der Deutsche Olympische Sportbund verfasst hat, sollte eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs demnächst möglich und auch erlaubt sein.

Die jüngste Sportministerkonferenz (SMK) der Bundesländer hat kürzlich ihr fachliches Okay für eine stufenweise Wiederaufnahme des Trainings- und Wettkampfbetriebes unter Beachtung strenger Regeln gegeben. Man darf davon ausgehen, dass das SMK-Papier die politischen Entscheider auf Länder- und Bundesebene dazu bewegen wird, den Daumen zu heben. Sollte dies schon bei der diese Woche anstehenden Konferenz zwischen Kanzlerin und Ministerpräsidenten der Fall sein, dann sollten die Hockeyvereine keine Zeit vergeuden. Eine Hilfestellung, wie die wirklich penibel genau zu schaffenden Rahmenbedingungen zu gewährleisten und zu stemmen sind, liefert beispielsweise das Arbeitspapier von Oliver Heun. Der erfahrene Hockeytrainer hat für seinen Verein (Steglitzer TK) einen detaillierten Plan ausgearbeitet, der für viele andere Clubs als Blaupause dienen kann.  

Die SMK-Einschätzung zur Lage des Vereinssports bringt neben dem Hoffnungsschimmer für den Trainingsbetrieb aber auch eine wenig verheißungsvoll klingende Nachricht für Kontakt- und Mannschaftssportarten, also beispielsweise Hockey. Es heißt da wörtlich, dass ein Wettkampfbetrieb hier „erst als letzter Schritt wieder zulässig sein wird“, da die coronabedingt erlassenen Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden könnten. Was das in zeitlichen Dimensionen bedeutet, kann im Moment niemand genauer einschätzen. Genau an dieser Stelle teilt sich das Feld der Betrachter wieder in Optimisten und Pessimisten. Berlins Verbandschef Jürgen Häner darf man eher der zweiten Gruppe zuordnen, wenngleich er wohl eher die Umschreibung Realist wählen würde, wenn er sagt, dass „Mannschaftswettbewerbe wie Hockey im Herbst 2020 noch nicht möglich sein werden“. Mehr dazu im exklusiven DHZ-Interview.

Uli Meyer