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Tag 3: Hollands Damen wackeln, vor den Augen der Königsfamilie wird aber nicht gepatzt

29.07.2024 – Hockey steht hoch im Kurs beim niederländischen Königshaus. Willem-Alexander samt Familie verfolgt nach den holländischen Herren nun auch die Damen, die sich am Montag gegen Deutschland sehr schwertun, aber trotzdem gewinnen. Am dritten Spieltag gibt es auch die ersten beiden Unentschieden des Turniers.

Wie schon beim 0:2-Auftakt gegen Belgien halten Irlands Herren auch gegen den anderen Tokio-Finalisten das Ergebnis knapp. Dass die Australier am Ende einen 2:1 (2:1)-Sieg davontragen, ist angesichts ihrer Vorteile (15:4 Schüsse, 23:11 Kreiseintritte, 6:3 Ecken) sicherlich angebracht. Corey Weyer (E, 9.) und Blake Govers (7m, 30.) schießen die australischen Tore, Lee Cole (E, 25.) gleicht für die Iren zwischenzeitlich aus. Auf den Lucky Punch, der ihnen den ersten Punkt beschert hätte, warten sie allerdings vergeblich.

Ähnlich den spanischen Herren mit ihrem 2:0 über Deutschland können auch Chinas Damen eine Auftaktniederlage mit einem anschließenden Sieg ausbügeln. Im Asien-Duell mit Japan wird es eine klare Sache für das Team von Alyson Annan. Vier Treffer innerhalb von acht Spielminuten im zweiten Viertel sorgen durch Jiaqi Zhong (E, 16.), Hong Li (19.), Nin Ma (23.) und Bingfeng Gu (E, 24.) schon bis zur Halbzeit für eine Vorentscheidung. Gu stellt mit ihrem zweiten Eckentreffer (55.) den 5:0-Endstand her. Bei 33:8 Kreiseintritten, 17:5 Torschüssen und 6:3 Ecken ist das auch in der Höhe angebracht.

Drei Eckentore gelingen den Chinesinnen (in gelb) beim 5:0-Sieg über Japan. Foto: Oltersdorf

 

Dicht vor einem Drei-Punkte-Comeback standen auch die argentinischen Herren. Nach ihrem 0:1 gegen Australien führen sie nach dem Treffer von Lucas Martinez (22.) mit gleichem Resultat gegen Indien bis knapp zwei Minuten vor Schluss. Dann verwandelt Harmanpreet Singh die zehnte und letzte Ecke (59.) des Rekordolympiasiegers zum schmeichelhaften 1:1-Endstand. Für Argentinien rächt sich, dass Casella einen Siebenmeter (37.) neben den indischen Kasten setzte. Ein 0:2 hätten die lange Zeit planlos wirkenden Inder womöglich nicht mehr ausgleichen können.

Das zweite 1:1-Unentschieden des Tages produzieren im Nebenstadion die Damen von Spanien und USA. Die Amerikanerinnen gehen durch Sophia Gladieux (14.) in Führung. Begona Garcia (20.) egalisiert schon vor der Pause für Spanien, das angesichts seines vorausgegangenen Sieges über GB sicher etwas besser mit der Punkteteilung leben kann als die US-Damen nach ihrem 1:4-Auftakt gegen Argentinien. Bei 13:2 Ecken und 19:7 Torschüssen liegen die Vorteile eindeutig bei den Europäerinnen.

Für die Damen von Großbritannien deutet sich schon nach zwei Spielen ein schwieriger Turnierverlauf an. Dem 1:2 gegen Spanien folgt heute ein 0:4 (0:2) gegen Australien. Das unterschiedliche Durchsetzungsvermögen am und im Kreis ist angesichts von ähnlich vielen Szenen (20:19 Kreiseintritte und 7:6 Ecken für Australien) der große Unterschied. Rebecca Greiner (E, 17.) und Alice Arnott (19.) vor der Pause sowie Tatum Stewart (7m, 46.) und Grace Stewart (52.) bringen diese Unterschiede auf die Anzeigetafel. Australien nimmt mit zwei Siegen klaren Kurs Richtung Viertelfinale.

Auf Pitch 2 liegt knapp 50 Minuten lang eine faustdicke Überraschung in der Luft. Außenseiter Südafrika verteidigt gegen Argentinien leidenschaftlich und bringt es bei seinen wenigen Vorstößen und mit einer maximalen Eckenausbeute dank Marie Louw (15.) und Layla de Waal (29.) zu einer 2:1-Halbzeitführung. Der Vorsprung hält bis ins letzte Viertel hinein. Dann dreht Spezialistin Agustina Gorzelany, die bereits das 1:1 (17.) geschossen hat, mit zwei weiteren Eckentoren (49./52.) das Resultat zugunsten des Favoriten. Julieta Jankunas (53.) macht den Deckel zum 4:2-Endstand drauf. Bei 22:3 Kreiseintritten, 13:3 Schüssen und 8:2 Ecken eine schwere Geburt.

Im gut gefüllten Hauptstadion sind die niederländischen Fans beim Damen-Topspiel Deutschland gegen Niederlande in klarer Mehrheit. Foto: DHZ

 

Auf dem Hauptplatz liefern sich Deutschland und Niederlande unter den Augen des Königspaares Willem-Alexander und Maxima ein wirkliches Topduell (siehe Extrabericht), bei dem die deutsche Mannschaft am Sieg schnuppert, ihn dann aber nicht eintüten kann. 2:1 gewinnt das Oranje-Team, das an diesem Abend dennoch seine Tabellenführung in der Gruppe A verliert. Und zwar an Belgien, das Frankreich mit 5:0 (3:0) abkanzelt und damit das minimal bessere Torverhältnis gegenüber den Holländerinnen besitzt. Justine Raisir (E, 7.), Ambre Ballenghien (12./52.), Alix Gerniers (18.) und Stephanie Vanden Borre (E, 37.) schießen die Tore. 41:5 Kreiseintritte, 24:5 Torschüsse und 6:3 Ecken dokumentieren die Einseitigkeit der Partie.