30.07.2024 – Am für die Damen komplett spielfreien Dienstag müssen die Herren mächtig schwitzen. Der bislang heißeste Tag der Spiele bringt außer dem neben deutschen Sieg über Südafrika auch die Neuauflage des Tokio-Endspiels – mit wieder besserem Ende für Titelverteidiger Belgien.
Gastgeber Frankreich steht vor seinem ersten Sieg, kann gegen Spanien aber weder ein 2:0 noch einen 3:2-Vorsprung ins Ziel bringen. Timothee Clement bringt sein Team mit zwei Treffern (8./13.) im ersten Viertel in Führung. Der Deutschland-Bezwinger kann durch Alvaro Iglesias (28.) vor und Rafael Vilallonga (32.) nach der Pause ausgleichen. Victor Charlet (E, 45.) schießt die Franzosen nochmal nach vorne, aber ebenfalls per Ecke gleicht Pepe Cunhill (51.) zum 3:3 Endstand aus. Bei 7:1 Ecken, 18:12 Schüssen und 26:20 Kreiseintritten liegen die statistischen Vorteile trotz des mehrmaligen Rückstands eher bei Spanien.
Im großen Stadion gibt es im Anschluss das nächste Unentschieden. Beim Duell zwischen Niederlande und Großbritannien fallen lange keine Tore. Dann bringen Floris Wortelboer (44.) und Thijs van Dam (52.) den Europameister mit 2:0 in Führung. Das reicht aber nicht. Vor allem Lee Morton hat noch was zu bieten. Der einzige Schotte im GB-Aufgebot schießt erst ein Feldtor (55.) und versenkt anschließend noch einen Eckennachschuss (59.) zum 2:2-Endstand, den sich die Briten bei leichter Dominanz (14:10 Torschüsse, 26:16 Kreiseintritte, 5:3 Ecken) redlich verdient haben.
Auf Pitch 2 korrigiert Deutschland beim souveränen 5:1 über Südafrika (siehe Extrabericht) seinen Durchhänger vom Spanien-Spiel.
Irlands ohnehin nur als gering zu bezeichnende Chancen eines Viertelfinaleinzug schwinden mit der dritten Niederlage, einem 0:2 (0:2) gegen Indien, immer mehr. Harmanpreet Singh sichert dem Asienmeister einmal mehr die Punkte. Per Siebenmeter (11.) und per Ecke (19.) trifft der indische Kapitän schon vor der Pause. Bei 10:9 Ecken, 14:15 Schüssen und 16:18 Kreiseintritten aus irischer Sicht ist die Partie aber sehr ausgeglichen.
Ein frühes Aus kommt auch für Neuseeland immer näher. Das 0:2 gegen Argentinien ist die dritte Niederlage für das Team um das Hamburger Polo-Trio Russell, Woods und Inglis. Lucas Domene (24.) stellt die 1:0-Führung der Südamerikaner her. Dreifaches Pech dann in der Schlussphase für Neuseeland: Erst verletzt sich Eckenschütze Kane Russell beim Zusammenprall mit einem argentinischen Herausläufer, kurz danach verhindert Argentiniens Torwart Santiago bei der nächsten Ecke spektakulär den Ausgleich, und fünf Sekunden vor Ablauf der Spielzeit muss man durch Lucas Martinez noch ein Empty-net-Goal hinnehmen. Ein Plus der Kreiseintritte (19:15) für Neuseeland stehen argentinische Vorteile bei Torschüssen (17:11) und Ecken (7:6) gegenüber.
Die Bemühungen der Australier (in gelb) um Tore waren weit weniger erfolgreich als jene von Belgien. Foto: DHZ
Zum Abschluss des vierten Turniertages gibt es das Topspiel der Gruppe B. In der Neuauflage des 2021er-Finals von Tokio liefern sich Belgien und Australien einen intensiven Kampf. Der europäische Titelverteidiger schießt gleich seine erste Strafecke durch Alexander Hendrickx ein (7.). Und beim 0:2 (15.) kommt es für die Australier dreifach dick. Erst springt der Ball nach einem belgischen Pass ins Niemandsland von der Eckfahne zurück ins Spielfeld, woraus in der Folge die zweite Ecke entsteht. Der Boon-Schuss wird von der ersten Welle mit dem Körper abgelaufen. Australien zieht den Videobeweis, weil es von einem Schlenzer über Kniehöhe ausgeht. Doch die Bilder belegen einen regelkonformen Abschluss. Der Videobeweis ist damit weg, und die folgende dritte Ecke versenkt Tom Boon flach im Schlägereck wie davor Kollege Hendrickx.
Zwar kann Lachlan Sharp nach schönem Seitenwechsel verkürzen (29.), doch Belgien schafft acht Sekunden vor der Halbzeit durch Boon das 3:1. Die Situation für die Australier verschärft sich in der zweiten Hälfte weiter, als Florent van Aubel per Eckennachschuss (35.) und Antoine Kina (38.) auf 5:1 erhöhen. Zwar kann Blake Covers nochmal verkürzen (44.), doch Boon mit seinem dritten Treffer (E, 57.) stellt den 6:2-Endstand her. Bei 19:16 Schüssen, 28:19 Kreiseintritten und 8:9 Ecken aus australischer Sicht mutet das Resultat unwirklich an, unterstreicht aber nur die stark unterschiedliche Effizienz im Kreis. Belgien ist auf bestem Weg zum Gruppensieg.